Was ist die Motivation deines Schreibens, der Zweck deiner Texte?
Ich will mit meinem Bewusstsein nicht allein sein. Ich will, was mich bewegt, was mich freut, was mich quält, wofür ich mich schäme, mitteilen. Ich will nicht wie so viele von dieser Welt gehen, ohne dass jemand weiß, wofür mein Leben stand, was meine Gedanken, meine Bemühungen, meine Träume und meine Ziele waren.
Ich will meine Erfahrungen mitteilen, damit die Mitmenschen aus meinen Torheiten und auch aus dem, was mir glückte, Erkenntnisse und Einsichten ziehen können. Es ist bekannt: „Der Künstler wächst mit seinem Werk.“ Zugleich wachse ich an Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein mit dem Voranschreiten meines Werkes. Was zunächst nur vages Empfundenes und Gefühl war, wird nach und nach auf den Begriff gebracht. Was „gut, schön, wahr und gerecht“ ist, wird nach und nach klar in Worte gefasst und damit nach und nach mitteilbar und verstehbar. Das Grundmotiv meines Werkes ist die bleibende unvergängliche Liebe zu Bea.
Zunächst waren die Beweggründe zum Schreiben übersteigerter Geltungsdrang und ein nicht Zurechtkommen mit der schlechten Realität.

Welche gesellschaftliche Wirkung erhoffst du dir?
Ich will dem jeweiligen Leser Antworten auf wesentliche Fragen des Lebens geben aus meinen reflektierten Erfahrungen heraus. Ich will zeigen, wie ein zunächst unglückliches Leben, doch noch glücken kann. Mag der Leser durch meine Werke ein Besserer werden, so wie der böse König durch Scheherazades Erzählungen zu einem guten wurde. Wird der Einzelne besser, wird auch die Gesellschaft besser.

Du hattest einen Bewusstseinswandel. Wie kam es dazu?
Verkehrte Gedanken, verkehrtes Streben, systematisierte böse Gedanken bewirkten einen Bewusstseinszusammenbruch (Psychose). Um wieder zu gesunden, blieb nichts anderes, als nach und nach umzudenken und dem Guten in mir mehr und mehr Gestalt und Gewohnheit zu geben, denn das ist Voraussetzung, um von einem unglücklichen zu einem glücklichen Bewusstsein zu kommen.

Was sind Deine Zukunftsprojekte?
Nach den beiden Entwicklungsromanen “Abirrung” und “Lange Haare” ist die Fortsetzung „Das Fegefeuerliebchen“ geplant, die jetzt gerade erlebt wird. Dieser Roman soll die Freundschaft mit Doris darstellen. Es wird aufgezeigt wie Raimund nach und nach immer glücklicher wird, obgleich Doris nicht seine große Liebe ist. (Das ist Bea.) Zum Schluss, so Gott will, ist geplant noch Ausführlicheres zum philosophischen Werk „Freie Liebe und Wahrheit: Die Philosophie der Rückfindung“ darzustellen, ein Werk über den Eros und die Überwindung von Liebeskummer.
Obzwar bisher meine lyrischen Erzeugnisse sehr spärlich waren, und nur wenige Gedichte einigermaßen glückten, hoffe ich, dass mir nebenbei ab und zu ein Gedicht gelingen möge. Es scheint bisher so, als sei ich mehr ein Romancier. Vielleicht hängt das bisherige Unvermögen damit zusammen, dass ich nicht besonders musikalisch bin.
Vielleicht mache ich auch die ein oder andere Übersetzung.
Bei meinem langsamen Schreibtempo müsste ich hundertzwanzig Jahre alt werden, wenn ich alles verwirklichen wollte, was ich vorhabe.

Wie wirkt sich deine psychische Krankheit auf dein Schaffen aus?
Ich kann nicht schaffen, wenn ich psychotisch bin. Auf der anderen Seite ging das Schaffen eines Gedichtes immer mit einem kleinen psychotischen Erleben einher, mit einer heftigen „Seelenbewegung“. Ansonsten bin ich anscheinend sehr langsam, bis ich etwas gründlich durchdacht habe und in Worte fassen kann. Wenn ich spreche, hole ich meistens aus dem Gedächtnis das „Eingemachte“, das, was ich früher durchdacht und auf den Begriff gebracht habe und mir gemerkt habe, und was in mir Gestalt und Verwirklichung gefunden hat.

Wie ist deine Ausbildung?
Wie aus meinem Lebenslauf zu entnehmen ist, studierte ich im Wesentlichen Philosophie, Germanistik und Theologie. Zudem beschäftigte ich mich mit Sprachen. Mit diesen Geisteswissenschaften beschäftige ich mich immer noch. Ich kenne mich auch ein wenig im Druckereiwesen aus. Auch das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge ist mir nicht fremd. Eine Wissenschaft, in der ich mich unbedingt noch mehr bilden müsste, ist Medizin.

Was sagt deine Freundin Doris zu deiner Liebe zu Beatrice Steffes (*10.10.1959 +22.10.2001)?
Sie hält die Liebe zu Bea(trice) für eine Schimäre. Sie meint, Bea wolle nichts von mir wissen und werde auch nichts wissen wollen. Insofern kann sie sich gut mit der Frau meines Herzens abfinden.
Im Jahr 2009 habe ich aus dem Internet erfahren, dass Beatrice Steffes 2001 bei einer Naturkatastrophe auf ihrem Italienurlaub gestorben ist. Insofern ist jetzt die Freundschaft zu Doris jetzt unbelastet. Ein Telefonat mit der Nachrufverfasserin unterrichtete mich genauer. Beatrice Steffes starb bei einem Vulkanausbruch auf Stromboli bei Sizilien, lag eine Woche im Koma im Krankenhaus in Messina und wurde in Messina bestattet.

Aus welcher Familie stammst du?
Mein Vater, ein Bauernsohn, hat es zum Gymnasiallehrer gebracht. Er ist 1990 gestorben. Meine Mutter, eine Ingenieurstochter, war ebenfalls als Gymnasiallehrerin berufstätig, insofern de facto emanzipiert, obgleich sie nie von Emanzipation gesprochen hat und nie über die Benachteiligung der Frau geklagt hat. Sie lebt immer noch. Ich habe drei Geschwister. Bernhard (1958) Ingenieur bei Zeiss, Claudia (1960) Psychologin bei der „Lebenshilfe“, Guido (1969) Schachspieler und metaphysischer Börsenspekulant.